IT-Tacheles - Der adesso-Podcast
Folge 47: Software Engineering im Spannungsfeld zwischen Uni und Industrie
Aktuelle Informationen
Die Industrie-Keynote: Leadership for Software Engineers in Practice: An Industrial Experience Report von Dr. Mahdi Manesh, Porsche Digital GmbH muss leider entfallen!
Stattdessen findet die für 16:30 Uhr geplante Keynote: Software-Engineering-Fortbildung für Studierende und Industrie von Prof. Dr. Stefan Wagner, Universität Stuttgart um 9:00 Uhr im Auditorium statt.
Zusätzlich im Programm findet ab 16:30 Uhr eine Podiumsdiskussion zum Thema Upskilling – Reskilling! Eine Aufgabe für Industrie und/oder Hochschule!? stattt.
Industrieprogramm
Donnerstag, 23. Februar 2023, Seminarraum 5, HNF
09:00 - 10:00 Uhr
Keynote: Software-Engineering-Fortbildung für Studierende und Industrie
Prof. Dr. Stefan Wagner, Universität Stuttgart
10:00 - 10:30 Uhr: Kaffeepause
10:30 - 12:50 Uhr: Session 1 (Chair: Dr. Carola Lilienthal)
Vortrag: Building Privacy-preserving Machine Learning Products via Federated Learning
Amal Bouchrit und Philipp Pytel, Ginkgo Analytics GmbH
Vortrag: Vom PoC zur Lösung – Produktionalisierung und Integration von Machine-Learning-Modellen
Dr. Xenija Neufeld, Accso – Accelerated Solutions GmbH
Vortrag: Software Engineering in Beratungsprojekten
Dr. Sebastian Milz, OPTANO GmbH
Vortrag: Der Werkzeug- & Material-Ansatz der Softwareentwicklung
Dr. Guido Gryczan, WPS – Workplace Solutions GmbH
Prof. Dr. Andreas Both, DATEV eG
Vortrag: Low-Code – zwischen Spielzeug und strategischer Lösung
Jan Holthusen, adesso SE
Vortrag: Software is Eating the World – How not to Become a Prey!
Daniel Gaspers, UNITY AG
12:50 - 14:00 Uhr: Mittagspause
14:00 - 16:00 Uhr: Session 2 (Chair: Dr. Stefan Sauer)
Dr. Elmar Jürgens, CQSE GmbH
Vortrag: Shift Left Left – Cloud-Techniken auf dem Entwicklerarbeitsplatz schaffen endlich autonome Teams
Armin Vogt, S&N Invent GmbH
Vortrag: Risikobasierung von Cybersecurity-Anforderungen: Nutzen aus der Pflicht ziehen
Katharina Maier, MaibornWolff GmbH
Vortrag: How the VUCA World Affects the Software Engineering of Industrial Products
Tobias Klug und Martin Flöer, Weidmüller Interface GmbH & Co. KG
Vortrag: Software und Produktsicherheit am Beispiel des automatisierten Fahrens
Jann-Eve Stavesand, dSPACE GmbH
Vortrag: Multimediale Didaktik für Software Engineering
Dr. Ralf S. Engelschall, msg Research / msg systems AG, SEA Software Engineering Academy gGmbH
16:00 - 16:30 Uhr: Kaffeepause
16:30 - 17:30 Uhr
Podiumsdiskussion: Upskilling – Reskilling! Eine Aufgabe für Industrie und/oder Hochschule!?
Teilnehmer:
Prof. Dr. Andreas Both, DATEV eG
Dr. Ralf S. Engelschall, msg Research / msg systems AG, SEA Software Engineering Academy gGmbH
Prof. Dr. Wilhelm (Willi) Hasselbring, Christian-Abrechts-Universität zu Kiel
Prof. Dr. Stefan Wagner, Universität Stuttgart
Moderation:
Prof. Dr. Gregor Engels, Universität Paderborn | SICP – Software Innovation Campus Paderborn
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Building Privacy-preserving Machine Learning Products via Federated Learning
Amal Bouchrit und Philipp Pytel, Ginkgo Analytics GmbH
Abstract:
When building AI algorithms, model performance is crucial, but so is privacy. Federated Learning enables multiple entities to collaborate in training a Machine Learning model on their combined dataset, without actually sharing their sensitive data. This approach addresses critical issues such as access rights and access to heterogeneous confidential data. With this collaborative learning framework, all entities can benefit from a better global model while preserving privacy by default.
This talk gives an overview of what Federated Learning is, from basic concepts over its variations to current challenges.
Practical application areas and use cases are presented with respect to their motivation, implementation and reported performance.
Vom PoC zur Lösung – Produktionalisierung und Integration von Machine-Learning-Modellen
Dr. Xenija Neufeld, Accso – Accelerated Solutions GmbH
Abstract:
Eine Potentialanalyse und ein Proof of Concept (PoC) sind wichtige erste Schritte um zu prüfen, ob Machine-Learning-Ansätze für eine Aufgabe innerhalb eines Unternehmens geeignet sind. Doch mit einem PoC ist noch keine vollständige Lösung erreicht. Ein Machine-Learning-Modell kann nicht für sich allein dastehen, sondern muss in der Regel in komplexe vorhandene IT-Landschaften integriert werden. Von ETL-Pipelines über Modell-Retraining innerhalb von Machine-Learning-Pipelines bis hin zum automatisierten Deployment und Monitoring – dieser Vortrag zeigt, was für eine Produktionalisierung und den Betrieb von Machine-Learning-Lösungen wichtig ist und welche Best Practices wir im Rahmen unserer Projekte kennengelernt haben.
Software Engineering in Beratungsprojekten
Dr. Sebastian Milz, OPTANO GmbH
Abstract:
Beratungsprojekte stellen häufig spezielle Herausforderungen an den Prozess der Softwareentwicklung, insbesondere wenn dem Kunden am Ende eine individuelle und nachhaltige Software übergeben werden soll. In diesem Vortrag stellen wir diese Herausforderungen dar und zeigen, mit welchen Methoden und Konzepten diesen begegnet werden kann.
Der Werkzeug- & Material-Ansatz der Softwareentwicklung
Dr. Guido Gryczan, WPS – Workplace Solutions GmbH
Abstract:
Werkzeug, Automat und Material (WAM) sind die zentralen Entwurfsmetaphern unseres Ansatzes zur Entwicklung interaktiver Software. Die Konzepte des WAM-Ansatzes unterstützen seit Mitte der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts Software-Entwickler*innen durchgängig bei der Durchführung agiler Software-Projekte und der Entwicklung von Software-Produkten: von der Ermittlung der Anforderungen bis zur Architektur und Implementierung.
Der WAM-Ansatz stützt sich (u.a.) auf Grundlagen aus der Arbeitspsychologie.
Im Vortrag werden die Konzepte des WAM-Ansatzes erläutert. Beispiele aus Projekten der Workplace Solutions zeigen deren Relevanz auch in modernen technischen Umgebungen. Ein Bezug zum Domain Driven Design wird hergestellt.
Souveräne und flexible webbasierte Lösungen mit Solid – Innovative Architekturparadigmen für multidimensionale digitale Ökosysteme
Prof. Dr. Andreas Both, DATEV eG
Abstract:
Das Web stellt die Ausführungsplattform für einen sehr großen und weiter steigenden Anteil an Anwendungen dar. Dabei sind die Anforderungen an Integrierbarkeit/Portabilität von Anwendungsfunktionalität/Daten sowie Datenschutz deutlich gestiegen. Entsprechend steigen auch die Anforderungen an Schnittstellen und Architekturen, insbesondere durch immer stärkere Etablierung von digitalen Ökosystemen. Demzufolge gehört die Zukunft Unternehmen, die in der Lage sind, Ihre webbasierten Softwarelösungen flexibel anzubieten, aufwandsarm zu integrieren und den Nutzer in die Lage versetzen, selbstbestimmt Entscheidungen über die eigene Datennutzung und Anwendungskombinationen zu treffen.
Unter dem Begriff Solid werden Technologien zusammengefasst, die diese Anforderungen erfüllen. Im Vortrag werden auch damit zusammenhängende Forschungsfragen diskutiert.
Low-Code – zwischen Spielzeug und strategischer Lösung
Jan Holthusen, adesso SE
Abstract:
Als Produktgattung für Softwareplattformen ist Low-Code aktuell omnipräsent. Im steigenden Digitalisierungsdruck sehen Analysten Low-Code als eine der Schlüsseltechnologien, um die Liefergeschwindigkeit von IT-Projekten zu erhöhen und mehr Apps in kürzerer Zeit zu liefern. In Herstellerdemos scheint Applikationsentwicklung wie ein Kinderspiel.
Visuelle Software-Entwicklung ist keine Erfindung der letzten Jahre, aber die Plattformen haben in den letzten Jahren immer stärker an Präsenz gewonnen. Was also unterscheidet heutige Low-Code-Plattformen vom Rapid Application Development früherer Tage? Der Vortrag gibt einen Einblick in die Bestandteile moderner Low-Code-Plattformen und bietet einen Überblick über Low-Code-spezifische Herausforderungen in Umsetzungsprojekten.
Software is Eating the World – How not to Become a Prey!
Daniel Gaspers, UNITY AG
Abstract:
Die Zukunft gehört den Unternehmen, die ihre Wertschöpfung durch das Anbieten von digitalen Services erhöhen. Dazu müssen Geschäftsfähigkeiten etabliert werden, die den Softwareanteil im Produkt erhöhen. Dieser Vortrag zeigt, welche Fähigkeiten dazu notwendig sind und wie man diese realisiert. Dabei wird insbesondere auf die typischen Missverständnisse zwischen Erwartung der Geschäftsführung und den Herausforderungen der Entwicklungsabteilung eingegangen.
Welche Tests soll ich jetzt ausführen? – Erfahrungen mit Testselektionsverfahren bei historisch gewachsenen Test-Suites
Dr. Elmar Jürgens, CQSE GmbH
Abstract:
Wenn ein System wächst, wird auch die Anzahl der automatisierten Tests größer. Wir sehen in der Praxis zunehmend öfter automatisierte Test-Suites, die mehrere Stunden, Tage oder sogar Wochen lang laufen. Das erschwert die Untersuchung von Testfehlschlägen und mindert den Wert der Tests. Wenn die Ausführung aller Tests zu lange dauert, kann man einen Teil der Tests häufiger ausführen als den Rest. Der Schlüssel ist, diese Teilmenge so zu wählen, dass sie in einem Bruchteil der Zeit einen Großteil der Fehler findet. Hierfür wurden in den vergangenen Jahrzehnten in unserer Forschungscommunity eine Vielzahl von Verfahren vorgeschlagen (u.a. zu selektivem Regressionstest, Testpriorisierung und der Minimierung von Test-Suites). Wir haben verschiedene dieser Verfahren implementiert und bei uns selbst und in großen Kundenprojekten eingeführt. Im Vortrag stelle ich unsere Forschungsergebnisse, vor allem aber Erfahrungen beim Einsatz in Kundenprojekten vor.
Shift Left Left – Cloud-Techniken auf dem Entwicklerarbeitsplatz schaffen endlich autonome Teams
Armin Vogt, S&N Invent GmbH
Abstract:
Unter „Shift Left“ verstehen wir seit einiger Zeit das Verschieben von Qualitätsrisiken auf einen möglichst frühen Zeitpunkt im Entwicklungslebenszyklus. Üblicherweise wird dazu ein Test-Team zu immer umfangreicheren Testmaßnahmen befähigt. Moderne Cloud-Techniken wie Container-Technologien und das Everything-as-code-Mantra erlauben uns, diese auch schon im Entwickler-Test einzusetzen.
Der Vortrag stellt vor, was Entwickler damit heute tun können und wie sich die Entwicklungsrhythmen ändern.
Am Ende ist „Shift Left Left“ notwendig, um größte Micro-Service-Landschaften in Multi-Cloud mit weit verstreuten Teams zu einem Ökosystem werden zu lassen. Nebenbei entstehen so autonome Teams, in denen zufriedene Entwickler sich entfalten können.
Risikobasierung von Cybersecurity-Anforderungen: Nutzen aus der Pflicht ziehen
Katharina Maier, MaibornWolff GmbH
Abstract:
Anforderungen aus dem Bereich der Cybersecurity umzusetzen ist mittlerweile weitgehend Tagesgeschäft im Softwareengineering – nicht zuletzt aufgrund immer strengerer gesetzlicher Vorgaben und Normen. Dort taucht nun zunehmend die Forderung nach Risikoanalysen und Risikomanagement auf. Doch statt darin eine weitere lästige Pflicht zu sehen, bietet genau dies den besten Weg, um Sicherheitsanforderungen präzise zu fassen und ein in jeder Hinsicht angemessenes Sicherheitsniveau zu erreichen. Der Vortrag wird diese Synergie nicht nur argumentativ darstellen, sondern auch einen praxisbewährten Ansatz vorstellen, der es ermöglicht, Risiken schnell umfassend zu erfassen und sich sowohl zur praktischen Absicherung als auch zum Compliance-Nachweis nutzen lässt.
How the VUCA World Affects the Software Engineering of Industrial Products
Tobias Klug und Martin Flöer, Weidmüller Interface GmbH & Co. KG
Abstract:
Recent events in the global economy have created new challenges for the industry. This in turn leads to machines and plants not being able to be delivered due to missing components.
This has triggered a rethinking process concerning the system design of their machines and plants, which also applies to software engineering of industrial products. The independence and the availability of a proper ecosystem by using de-facto standards and open source software is therefore becoming increasingly important.
Software und Produktsicherheit am Beispiel des automatisierten Fahrens
Jann-Eve Stavesand, dSPACE GmbH
Abstract:
Der Nachweis der Produktsicherheit für komplexe Software kann herausfordernd sein. Am Beispiel des autonomen Fahrens wird dies durch Insights aus der Industrie skizziert.
Die Automobilindustrie z.B. steht vor großen Herausforderungen bei der Sicherstellung der Produktsicherheit für software-zentrierte und automatisierte Fahrzeuge. In den letzten Jahren ist eine große Landschaft verschiedener Standards und Regularien entstanden, zu denen ein Überblick gegeben wird. Ziel dieser Regularien ist z.B. sicherzustellen, dass ein Produkt niemals, unter keinen Umständen, ein unerwünschtes (d.h. gefährliches) Verhalten zeigt.
Die aktuellen Sicherheitsnormen versuchen, dies zu erreichen, indem sie die Spezifikationen durch Sicherheitsanforderungen ergänzen, Entwicklungsfehler durch Prozesse zu vermeiden versuchen und eine erschöpfende (vollständige) Untersuchung aller möglichen Verhaltensweisen (Analyse und Test) durchführen.
Das Problem ist, dass für heutige Systeme gezeigt werden kann, dass eine erschöpfende Untersuchung des Systemverhaltens praktisch unmöglich ist (und höchstwahrscheinlich auch bleiben wird), weil es nicht einmal "spezifizierbar" ist.
Was wir brauchen, ist ein ganzheitlicher Ansatz vom Entwurf bis zu V&V – dSPACE als Partner für die Entwicklung und den Test von komplexer Elektronik und Software skizziert diesen Ansatz auf Basis der Erfahrung der letzten Jahrzehnte.
Multimediale Didaktik für Software Engineering
Dr. Ralf S. Engelschall, msg Research / msg systems AG, SEA Software Engineering Academy gGmbH
Abstract:
Software Engineering im Allgemeinen und die Königsdisziplin Software Architecture im Speziellen haben die Herausforderung, dass es sich um sehr abstrakte und gleichzeitig hochkomplexe Fachgebiete handelt, die in der Ausbildung auf den ersten Blick sehr trocken wirken und zur späteren erfolgreichen Ausübung insbesondere langjährige praktische Erfahrung benötigen. Zusätzlich wandelte sich in den letzten Jahren sowohl die universitäre Lehre als auch die Aus- und Weiterbildung in der Industrie immer mehr in Richtung von Online-Veranstaltungen. Denn sowohl die multimediale Einstellung der Generation-Y als auch die pandemiebedingten Rahmenbedingungen hatten ein neues Zeitalter der Didaktik anbrechen lassen. Entsprechend herausfordernd ist es geworden, Software Engineering zielgruppengerecht zu lehren. Mit einem innovativen, von Videogame-Streaming inspirierten, multimedialen Ansatz konnten Vorlesungen und Schulungen erfolgreich auf ein neues Format gebracht werden. Dabei kommt eine innovative Kombination aus Layered Diagrams, Content Mixing & Generation, Content Zooming & Annotation, Head-Up-Display (HUD), Greenscreen, Remote Control, Live-Quizzes, Live-Feedback, Live-Messages, Real-Time Video-Mixing und Video-Broadcasting zum Einsatz.