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Keynotes

Mittwoch, 22. Februar, 9:30 Uhr – 10:30 Uhr, Auditorium (HNF)

Prof. Dr.-Ing. Ina Schaefer: Quantum Software Engineering – Quo Vadis?

Ina Schaefer, Karlsruher Institut für Technologie

Quantentechnologien und insbesondere Quantencomputing versprechen die effiziente Lösung rechenintensiver Probleme, die auf klassischer Hardware nicht oder nicht effizient gelöst werden können. Bisher liegt ein großer Fokus in der Forschung auf der Entwicklung skalierbarer und fehlertoleranter Quantenhardware Während diese Hardware jetzt zunehmend verfügbar wird, wird diese Hardware jedoch erst effizient nutzbar, wenn auch in der Software gleichermaßen Fortschritte gemacht werden. So wie im klassischen Computing die Wertschöpfung durch Software entsteht, wird auch im Quantencomputing der wirkliche Nutzen erst durch entsprechende Software und Anwendungen entstehen. Es gibt bereits eine Reihe von Assembler- und Gatter-orientierten Sprachen, sowie Simulatoren, mit denen (einfache) Quantenalgorithmen entwickelt und erprobt werden können. Jedoch fehlt es an höheren Programmiersprachen und -werkzeugen, zugehörigen Compilern für komplexe (hybride) Quanten-Rechnerarchitekturen und Software-Entwicklungsmethoden für den Entwurf von Quantenalgorithmen, sowie an Vorgehensweisen für die Strukturierung oder die Qualitätssicherung der entwickelten Quantensoftware. In diesen Vortrag zeige ich auf, wie durch das Software Engineering die notwendigen Beiträge geleistet werden können, um die Weiterentwicklung des Quantencomputings in die breitere Anwendung und die zukünftige Wertschöpfung der Quantentechnologie zu ermöglichen.

Ina Schaefer ist Professorin für Software Engineering am Karlsruher Institut für Technologie. Von 2012 bis 2022 war sie Professorin für Softwaretechnik und Fahrzeuginformatik an der TU Braunschweig. In ihrer Promotion zum Dr.-Ing. an der TU Kaiserslautern in 2008 beschäftigte sie sich mit der Modell-basierten Verifikation von adaptiven Systemen. Heute ist ihr Forschungsschwerpunkt die Integration von formalen Methoden in die Softwareentwicklung durch Correctness-by-Construction Engineering, sowie die Qualitätssicherung und Analyse von variantenreichen evolvierenten Softwaresystemen, besonders im Anwendungsbereich Automotive. Ina Schaefer ist Co-Vorsitzende des Expertenkreises Transformation der Automobilwirtschaft im BMWK, sowie an 1.10.22. Leiterin des Mobilitätslabors der KASTEL Security Research Labs am KIT. 


 

 

Mittwoch, 22. Februar, 16:00 Uhr – 17:00 Uhr, Auditorium (HNF)

Prof. dr. Alexander Serebrenik: Diversity and Inclusion in Software Engineering

  

Alexander Serebrenik, Eindhoven University of Technology, The Netherlands

Community smells are patterns indicating suboptimal organization and communication of software development teams that have been shown to be related to suboptimal organisation of the source code. Given a long standing association of women and communication mediation, we have conducted a series of studies relating gender diversity to community smells, as well as comparing the results of the data analysis with developers' perception. To get further insights in the relation between gender and community smells, we replicate our study focusing on the Brazilian software teams; indeed, culture-specific expectations on the behavior of people of different genders might have affected the perception of the importance of gender diversity and refactoring strategies when mitigating community smells. Finally, we extend the prediction model by including variables related to national diversity and see how the interplay between national diversity and gender diversity influences presence of community smells.

This talk is based on a series of papers published in 2019-2022 and co-authored with Gemma Catolino, Filomena Ferrucci, Stefano Lambiase, Tiago Massoni, Fabio Palomba, Camila Sarmento, and Damian Andrew Tamburri.

Alexander Serebrenik is a full professor of social software engineering at the Eindhoven University of Technology, The Netherlands. His research goal is to facilitate evolution of software by taking into account social aspects of software development. His work tends to involve theories and methods both from within computer science (e.g., theory of socio-technical coordination, methods from natural language processing, machine learning) and from outside of computer science (e.g., organisational psychology). He is actively involved in organisation of scientific conferences and is member of the editorial board of several journals. He has won multiple best paper and distinguished reviewer awards.


 

Donnerstag, 23. Februar, 9:00 Uhr – 10:00 Uhr, Auditorium (HNF)

Prof. Dr. Stefan Wagner: Software-Engineering-Fortbildung für Studierende und Industrie

Stefan Wagner, Universität Stuttgart

Die digitale Transformation aller Lebensbereiche und Industrien ist in vollem Gange und benötigt viele Fachkräfte. Die aktuellen Hochschulabsolvent*innen decken diesen Bedarf bei weitem nicht. Durch Umwälzungen in anderen Bereichen, wie beispielsweise der Elektrifizierung in der Mobilität, werden dagegen andere Kompetenzen nicht mehr gebraucht. Stattdessen sind Kompetenzen in Software und Künstlicher Intelligenz überall gefragt. Dafür werden maßgeschneiderte, flexible Programme zur Fortbildung im Software Engineering benötigt. Diese Keynote berichtet von zwei Beispielen, wie dies realisiert werden kann:

(1) Wir bieten eine modulare Grundausbildung Software Engineering für die Industrie an. Hier werden Mitarbeiter*innen von Unternehmen mit existierender Hochschulbildung auf den Einsatz in Softwareprojekten geschult. Dieses Programm umfasst Vorlesungen und Übungen an ein bis zwei Tagen über ein ganzes Jahr,  Abschlussklausuren und zwei Projektphasen. Hier haben bereits knapp 70 Teilnehmende aus der Industrie in vier Jahrgängen das Programm durchlaufen.

(2) Studierende und Promovierende können Microdegrees an der Schnittstelle von Künstlicher Intelligenz, Software Engineering und Anwendungen erwerben. Den Rahmen dazu bietet die Artificial Intelligence Software Academy (AISA) gefördert durch das MWK Baden-Württemberg, das Forschung und Lehre an dieser Schnittstelle verbindet. Es können flexible Microdegrees erworben werden, die diese Kombination von Software Engineering und Künstlicher Intelligenz enthalten und sich insbesondere auch an Nichtinformatiker*innen richten. Damit werden diese Kompetenzen Basisfähigkeiten für alle Fachbereiche, erhöhen die Einsatzmöglichkeiten der Teilnehmenden der Fortbildung und reduzieren den Fachkräfte-Mangel. Dies unterstreicht die praktische Relevanz des Software Engineerings in der Praxis und zeigt den wichtigen Beitrag, den Universitäten hier leisten können.

https://www.aisa.uni-stuttgart.de

Stefan Wagner ist Professor für Empirisches Software Engineering am Institut für Software Engineering der Universität Stuttgart. Er hat Informatik in Augsburg und Edinburgh studiert und an der TU München promoviert. Prof. Wagner forscht an empirischen Studien, Software-Qualität und Human Factors in den Anwendungsgebieten Automotive Software und KI-basierte Software. Er ist Senior Member der ACM und IEEE und Mitglied der GI.